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Nun ist es wieder so weit – wir begehen das Osterfest und können uns auf schöne, sonnige und erholsame Frühlingstage freuen.
Vielleicht kann ich Sie zusätzlich mit dem nachfolgenden Gedicht darauf einstimmen.
Beste Grüße,
Anja
Ernst Preczang · 1870-1949
Ostern
Freund, zieh deinen Kittel aus,
Lass den Sonntagsrock uns
bürsten,
Und dann gehen wir hinaus,
Wo die jungen Keime
dürsten.
Wo begehrlich sie sich recken
Nach des Frühlings
erstem Kuss,
Wo es klingt aus allen Hecken:
Kommen wird, was
kommen muss!
In den jungen, frischen Düften,
Von dem Werden rings
beglückt,
Wollen wir die Brust uns lüften
Und vergessen, was
uns drückt.
Von dem Auge fällt die Binde,
Von der Seele Staub
und Ruß,
Und die Hoffnung sinkt im Winde:
Kommen wird, was
kommen muss!
Ostern! Unterm warmen Strahle
Schmilzt und wandelt sich der
Schnee,
Und er fließt verjüngt zu Tale
Durch die Acker in den
See.
Tau und Sandkorn, Luft und Samen,
Alles, alles ist im
Fluss!
Darum, in der Erde Namen:
Kommen wird, was kommen muss!
Morgensonne auf dem Gipfel!
Schimmer, leuchtend,
goldenrot!
Sieh, der Sturm geht durch die Wipfel
Und zerbricht,
was morsch und tot.
Und er jauchzt in all das Stöhnen:
Auch
der Kampf ist ein Genuss!
Und es hallt in frohen Tönen:
Kommen
wird, was kommen muss!
Mensch, verstehe diese Weise,
Die dich überall umklingt,
Wo sich dröhnend oder leise
Eine Kraft zum Siege ringt.
Kein Gedanke wird zunichte:
Christus, Galilei, Huß –
Ehern spricht die Weltgeschichte:
Kommen wird, was kommen muss!
